Raku-Ofen-Bau




Ton


Im Laufe der Zeit, d.h. vor vielen Millionen von Jahren zerfielen durch die vulkanische Aktivität und durch Witterung und Erosion Gesteine. Es entstand Ton. Die Tone die am Entstehungsort gefunden werden heißen Primärtone. Sekundärtone sind Ablagerungen von Gesteinen, die weggeschwemmt wurden und sich in den Sedimentschichten der Erde abgelagert haben. Auf der ganzen Welt ist der Ton als Rohstoff zu finden. Allerdings sind die Tonsorten regional sehr unterschiedlich in der Zusammensetzung. Dies bezieht sich auf Farbe , Plastizität und Brenntemperatur. Von weiß, gelb über rot bis zu schwarz variiert die Farbe der verschiedenen Tonsorten. Diese ist abhängig von den Inhaltsstoffen und kann sich ebenfalls durch den Brand verändern, wobei jede Tonsorte eine andere Brenntemperatur aufweist. Die Tonmassen (10/12,5 kg Hubel) sollen dunkel und bei 5-15° C gelagert werden, damit Algenbildung durch Lichteinwirkung gering ist.

Schamotte (Tonkörner bis zu 3 mm) wird verwendet um den Massen Halt zu geben. Je mehr Schamotte desto besser der Stand. Plattenmasse 40-50 %.
Aufbaumassen und Drehtone 20-30 %.

Holzbrandmassen haben einen gringen AK-Wert (Ausdehnung) und sind dadurch beim Brand unempfindlicher gegen ungleiche Temperaturverteilung.

Rakumassen haben einen hohen Schamottegehalt von 30-50% mit hoch gebrannter Steinzeug-oder Porzellanschamotte. Die Körnungen fangen ab 0,2mm an so dass Rakumassen auch gedreht werden können.

Paperclay ist für alle, die große filigrane Skulpturen oder leichte Wandinstallationen erstellen wollen. Paperclay ist Ton mit haltbarer Faser oder Zellulose versetzt, die beim Brand verbrennt (Rauchentwicklung), so dass ein leichtes Tongebilde übring bleibt. Paperclay ist bereits im Rohzustand äußerst belastbar, praktisch und unkompliziert zu handhaben. Das Endergebnis nach dem Brennen und Glasieren ist von einem Objekt aus herkömmlichen Ton kaum zu unterscheiden. Er weist eine größere Rohbruchfestigkeit bei geringerer Schwindung auf und eignet sich gut als Reparaturmasse für andere Tone.




Unterscheidung der Tone bzw. der Keramikarten


Töpferware: Farbige Brennfarbe, poröser Scherben (Bau und Gartenkeramik, Geschirr, Ofenkacheln)

Terrakotta: Porös, rot, unglasiert

Irdenware: Farbiger Ton, porös, weniger hart als Steinzeug

Fayencen: Farbiger Scherben, helle deckende Grundglasur, mit Malerei

Steingut: Heller Scherben, weniger anfällig gegen Verziehen (Gebrachsgeschirr, Sanitär, Fliesen und Kunstkeramik)

Steinzeug: Naturfarbener, dichter Scherben (Kunstkeramik, Geschirr, Rohre und Säuregefäße)

Porzellan: Auch Weißes Gold genannt, ist ein durch Brennen hergestelltes feinkeramisches Erzeugniss mit weißen, dichten, porenfreien in dünnen Schichten transparenten Scherben.




Verschiedene Brennverfahren


Schrühbrand: Im Normalfall wird die Keramik vor dem Glasieren oder auch vor einem Sägemehlbrand geschrüht (Schrühbrand oder Rohbrand). D.h. Dieser erste Brand erfolgt langsam ansteigend, etwa mit 60 bis 100°C Temperaturanstieg pro Stunde. Bei etwa 600°C findet eine chemische Veränderung im Ton statt, der Quarzsprung. Danach kann schneller aufgeheizt werden, etwa mit 150 bis 200°C pro Stunde, bis zu einer Höchsttemperatur von etwa 950°C. Der Scherben bleibt bei dieser Temperatur porös, was wichtig für die Wasseraufnahme aus der Glasur oder für die Annahme von Rauchspuren beim Rakubrand ist. Im Schrühbrand können sich die Objekte berühren oder ineinander gestapelt werden. Zeitlich sind ca. 24 Stunden vom Anheizen bis zum Abkühlen einzuplanen.

Glasurbrand: Beim Glasurbrand richtet sich die Brenntemperatur nach der verwendeten Glasur. Im Normalfall beginnend bei 1020°C. Die Angaben befinden sich auf den Verpackungen. Erreicht man die Sintertemperatur, findet nochmals eine chemische Veränderung im Ton statt und der Scherben ist danach dicht. Die maximale Brenntemperatur steht auf der jeweiligen Tonpackung. Die Temperatur kann beim Glattbrand rasch hochgefahren werden, etwa 240°C pro Stunde bis zur Endtemperatur. Die Haltezeit ( Ofen bleibt auf gleicher Temperatur zum besseren Ausschmelzen der Glasur)sollte etwa 10 bis 20 Minuten betragen. Glasierte Objekte müssen unten sauber sein und auf Brennfüßchen gestellt werden, um ein Ankleben auf den Ofenplatten zu vermeiden. Ofenplatten gut mit Trennmittel einstreichen, damit abgeronnene Glasurtropfen wieder entfernt werden können.

Rakubrand: Raku ist eine spezielle Brenntrechnik keramischer Massen, die in Japan entwickelt wurde. Weiterhin können mit Raku sowohl die verwendeten Grundstoffe und Glasuren zur Herrstellung der Raku-Keramik als der gesamte Fertigungsprozess bezeichnet werden. Das glasierte oder unglasierte Objekt wird - entgegen der herkömmlichen Verfahren Keramik zu brennen (langsames Abkühlen im geschlossenen Ofen) - wegen der starken Rauchentwicklung im Freien gebrannt. Bei diesem Niedrigbrand werden die rot glühenden Objekte einzeln mit einer langen Zange bei Temperaturen um 1000°C dem Ofen entnommen und mit organischem Brennstoff (Sägemehl, Laub, Stroh, Heu, etc.) luftdicht eingebettet. Rakukeramik ist oft relativ dickwandig, damit sie bei diesem Wechsel vom Ofen zum Einbetten nicht zu viel Hitze verliert. Der entstehende Rauch (Kohlenstoff), der Sauerstoffentzug sowie die im Sägemehlbett enthaltenen Mineralien wirken stark auf die Objekte und die Glasurfarbe ein. Durch die stark reduzierende Atmosphäre wird der noch weichen Glasur Sauerstoff entzogen. Dadurch verändert sich die chemische Zusammensetzung. Kohlenstoff (schwarz) dringt durch die Haarrisse (Krack) und lagert sich im Objekt ein. Der Brennverlauf lässt sich beim Raku nur bestimmt steuern, so dass jedes Stück ein unnachahmliches Unikat ist.